Dschunken sind ein fester Bestandteil des kulturellen Erbes Vietnams – und heute beliebter denn je. Einst dienten sie als Transport- und Handelsschiffe, heute gleiten sie als stilvolle Kreuzfahrtschiffe durch die Buchten des Landes. Wer Vietnam bereist, trifft in Regionen wie der Halong-Bucht fast zwangsläufig auf diese markanten Boote. Doch was steckt hinter ihrer Geschichte, und warum sind sie für viele Reisende ein Highlight?
Von der Arbeit auf dem Wasser zur Ikone des Alltags
Dschunken wurden über Jahrhunderte hinweg entlang der vietnamesischen Küsten und Flüsse gebaut und genutzt. In der Vergangenheit dienten sie vor allem dem Handel: Mit ihnen wurden Reis, Fisch, Salz und Handwerksgüter transportiert – oft über große Entfernungen. Ihr flacher Rumpf und die seitlich angebrachten Lattenschwerter machten sie besonders wendig und vielseitig einsetzbar.
Neben dem Warentransport waren viele Dschunken auch schwimmende Wohnräume. Familien lebten oft monatelang auf den Booten, fuhren mit den Gezeiten und passten sich dem Rhythmus des Wassers an. Noch heute sind einige dieser Boote im Alltag einzelner Fischergemeinden zu finden.

Das Comeback als touristisches Highlight
Mit dem wirtschaftlichen Wandel verloren traditionelle Dschunken an Bedeutung. Doch seit einigen Jahren erleben sie eine Renaissance – in der Tourismusbranche. Besonders in der Halong-Bucht wurden viele der alten Schiffe restauriert oder originalgetreu nachgebaut. Sie bieten heute mehrtägige Touren an, oft mit Übernachtung an Bord, landestypischem Essen und geführten Ausflügen in die umliegende Natur.
Für Reisende sind diese Fahrten eine ruhige, entschleunigte Alternative zum sonst oft hektischen Reisealltag. Die langsame Fahrt durch smaragdgrünes Wasser, vorbei an Karstfelsen und kleinen Inseln, schafft Momente, die im Gedächtnis bleiben. Das leise Knarren des Holzes und das rhythmische Schlagen der Wellen wirken beruhigend – fast meditativ.
Zwischen Tradition und Moderne
Viele Anbieter setzen heute auf Qualität und Authentizität. Die Ausstattung der Boote reicht von schlicht bis luxuriös. Gemeinsam ist allen der Versuch, die traditionelle Optik zu bewahren. Gleichzeitig werden Sicherheitsstandards eingehalten und moderne Annehmlichkeiten integriert.
Spannend ist auch, wie stark die Boote inzwischen mit der Wahrnehmung Vietnams verknüpft sind. In vielen Reiseführern, Filmen und sozialen Medien tauchen sie als Symbol des Landes auf. Damit prägen sie das Bild Vietnams im Ausland stärker als viele andere Kulturgüter.
Warum eine Fahrt mit der Dschunke lohnt
Wer Vietnam bereist, sollte sich mindestens einen Tag an Bord einer Dschunke gönnen. Diese Erfahrung bietet mehr als nur schöne Ausblicke. Sie vermittelt einen Eindruck davon, wie eng Natur, Kultur und Lebensweise in Vietnam miteinander verbunden sind.
Viele Touren werden zudem von Einheimischen begleitet, die ihre Geschichten teilen, traditionelle Gerichte servieren oder den Gästen zeigen, wie man Fischernetze wirft. Auf diese Weise entsteht echte Begegnung, kein bloßes Abhaken von Sehenswürdigkeiten.
Ein Stück Vietnam auf dem Wasser erleben
Dschunken sind heute schwimmende Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie bieten Reisenden nicht nur Komfort, sondern auch eine besondere Perspektive auf das Leben in Vietnam. Wer mehr als nur oberflächliche Eindrücke sucht, findet hier eine Möglichkeit, Land und Leute anders kennenzulernen – ruhig, authentisch und ganz nah an der Natur.