Top 10 Reiseziele auf einer Vietnam-Reise

1. Wasserpuppentheater

Der Tanz der Marionetten auf und im Wasser ist eine ganz besondere Art der Unterhaltung im Delta des roten Flusses seit dem 10. Jh. Fast ausgestorben führte auch das Interesse der Touristen zur Widerbelebung dieser Kunstform. Am berühmtesten ist sicher die Truppe des Thang-Long-Theaters in Hanoi, die auch auf zahlreihe Tourneen geht und auf Festivals zu Gast ist. Verborgen hinter einem Bambusvorhang stehen die Puppenspieler, die ihr Marionetten kunstvoll über, unter und durch das Wasserbassin gleiten lassen. Alles wird begleitet von Livemusik und der Höhepunkt der Unterhaltung ist erreicht, wenn der feuerspeiende Drachen große Wellen macht. Liebhabern dieser Kunst sei das Fest des Chua Thay im März anempfohlen.

2. Street Food in Vietnam

Die vietnamesische Küche lebt von ihren Straßenküchen. Farbenfrohe, exotische Früchte machen neugierig, im Wok zischt es verführerisch und die Aromen gerösteter Gewürze steigen in die Nase – an jeder Ecke verlocken Stände zum Probieren. Street Food ist schwer im Kommen und es lohnt sich, mutig, neugierig und aufgeschlossen zu sein. Jeder Ort wartet mit lokaltypischen Spezialitäten auf, die man auf der Straße auch bald gut ausmachen kann. Abwechslungsreiche, immer frisch zubereitete Köstlichkeiten begegnen den Hungrigen besonders am Abend, bei den sogenannten Nachtmärkten. Essen Sie unterwegs in den vielen kleinen Straßenküchen der Metropolen Hanoi und Saigon und seien Sie gespannt auf die Angebote der Händler in den zahlreichen Gassen, und auf den Märkten.

3. Märkte – groß & klein, wet & dry, Stadt & Land

Eines der schönsten Erlebnisse in Vietnam ist sicher immer der Markbesuch, egal, wo man ist. Gerade die dort zuhauf versprühte ungeschönte Realität begeistert. Egal ob in den Bergen als bunter von vielen Ethnien besuchter Mark, oder fast städtisch mondän, wenn die schicken Bewohnerinnen der besseren Viertel über die Märkte wandeln, schwimmende Großmärkte im Mekongdelta früh am Morgen allerlei Interessantes bieten oder es „nur“ der kleine Dorfmarkt bei einer Überlandfahrt oder im zentralen Hochland ist – überall findet man Dinge, die man noch nie zuvor gesehen hat. Gerade diese Besuche bieten immer wieder enorme sinnliche Reize, werden hier fast alle gleichzeitig gefordert und müssen reagieren. Pausen an Verpflegungsständen garantieren den besten Überblick und manchmal, wenn sich alle an der fremden Gast gewöhnt haben, auch eine gute Fotoposition nach einer Weile.

4. Onkel Hos Gedenkstätten

Der Mann mit den vielen Namen, der Seefahrer, der Journalist in Paris, der Student in Moskau, der Gefangene in China, der Kommunist, revolutionäre Führer, Kämpfer für die Unabhängigkeit seines Landes und der Unterstützer der Befreiungsfront in Südvietnam während des Vietnamkrieges – und für manche schlicht nur Bac Ho (Onkel Ho). Die wichtigsten Gedenkstätten, die man besuchen kann, um Teile seines Lebens nachvollziehen kann sind in Hanoi zu sehen. An einem Tag schafft man es, das Ho Chi Minh Wohnhaus, Ho Chi Minh Mausoleum und Ho Chi Minh Museum zu besuchen.
Ho Chi Minh war für seinen einfachen Lebensstil, seine Bescheidenheit und Integrität bekannt, jedoch schon während seiner Präsidentschaft und auch über seinen Tod hinaus das Ziel einer großangelegten Kampagne des Personenkults. Sein Mausoleum wurde 1975 eingeweiht und nach dem Vorbild der Lenin-Mausoleums in Moskau errichtet. Dort ruht noch immer sein einbalsamierter Leichnam – gegen seinen Willen. Sicher ein der bizarrsten Gedenkstätten der Welt, die man als Reisender besuchen kann. Und wer noch immer nicht genug gesehen hat, kann weiterreisen zum Geburtsort bei Vinh, dem spannenden Ho Chi Minh Pfad oder gar bis Ho Chi Minh Stadt.

5. Reisterrassen von Mu Cang Chai

In Vietnams bergigen Regionen wurden schon vor langer Zeit die Hänge genutzt, um Reis anzubauen, denn nur durch die Nutzung dieser konnte die Versorgung der Menschen der Dörfer gesichert werden. Für den Reisanbau benötigt man jedoch ebene Flächen und so entstanden die eingefassten Terrassen, oder auch liebevoll Himmelsleitern genannt. Hänge können bis zu einer Steigung von 70 Grad terrassiert werden und auf den Philippinen sind sie sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Die eindrücklichsten befinden sich in um Sapa, Mu Cang Chai und in den Bergen um den Ma Pi Leng Pass. Von November bis März werden die Reisterrassen mit Wasser geflutet. Im April werden die Felder mit Wasserbüffeln umgepflügt, bevor die neue Saat eingesetzt wird. Die Ernte erfolgt von August bis Oktober. Am schönsten sind alle Terrassen sich kurz nach dem Setzen der Stecklinge, wenn alles im zartesten absolut unnachahmlichen Reisgrün leuchtet oder kurz vor der Ernte, wenn die dich bestandenen Felder goldgelb in der Sonne Leuchten. Es sind herrliche Fotomotive, wenn jede Terrasse an einem großen Berg in einer leicht anderen Nuance strahlt.

6. Ma Pi Leng Pass und ethnische Minderheiten in Nordvietnam

In der wohl landschaftlich überwältigendsten Region Nordvietnams sind einige Perlen gelegen. Hier gibt es noch zahlreiche bunten Märkte der ethnischen Minderheiten, den großen Ba-Be-See und den atemberaubenden Ma Pi Leng Pass, um nur die wichtigsten Höhepunkte zu nennen. Der Pass ist zwar nur 1500 m hoch, nichts im Vergleich zu den Himalayapässen, dennoch sind An- und Überfahrt Weltklasse. Das Karstgebiet um Dong Van wurde von der UNESCO als einer der weltweit wenigen Geo-Parks anerkannt und die Formationen der „Pinnacles“, der recht selten vorkommenden und spitz aus der Erde ragenden Zinnen sind einmalig schön. Hier wird noch Indigo angebaut und die Frauen färben nach alter Tradition die tiefblauen Stoffe, die immer noch getragen werden und eine herrlichen Kontrast zum weiß der Wolken und grün der Felder bilden. Hier in hohen Norden ist der animistische Glaube noch stärker verhaftet und hat interessante Mischformen mit anderen Glaubensrichtungen ausgebildet.

7. Bac-Son-Tal

Das wunderschöne und noch wenig Tal von Bac Son liegt ca. 160 km nördlich von Hanoi. Die meisten, die Richtung Norden reisen, fahren von Hanoi nach Lang Son auf der Nationalstraße 1 und verpassen so dieses Tal. Wer hingegen die Nationalstraße 3 nach Thai Nguyen nimmt, dann weiter der Nationalstraße 1B ca. 80 km folgt, erreicht Bac Son. Allein nur durch das Tal zu fahren zeigt nicht die ganze Schönheit der Szenerie, man sollte unbedingt auf einen hohen Berg am Talrand klettern, nur so erschließt sich das hübsche Panorama. Das wirklich ebene Tal ist von mäandernden kleinen Flussläufen durchzogen, kleine Dörfer sind wie in die Landschaft hineingetropft und die vielen ungleichmäßigen Felder geben der Szenerie das Besondere. Es lohnt sich für Fotografen durchaus, ein paar Tage abzuwarten, dramatische Wettersituationen setzen das Tal erst ins richtige Licht.

8. Ban-Gioc-Wasserfall

Fast unwirklich idyllisch sind die Bilder von Vietnams größtem Wasserfall und daher gilt er zu Recht als einer der schönsten Wasserfälle weltweit. Und wer hätte es vermutet – es ist der viertgrößte Wasserfall weltweit! Der Ban-Gioc-Wasserfall liegt zwar weit im Norden des Landes, da aber viele Reisende Sapa ohnehin besuchen, lohnt der Abstecher an die Grenze zu China sehr. Eine mehrstufige Kaskade von ca. 300 Metern Breite ergießt sich über einen Höhenunterschied von etwa 53 Metern. Die größte Wassermenge führt der Fluss in den Monaten Mai bis September. Das auf die Felsen prallende Wasser verursacht einen leichten Dunst und damit beste Fotomotive. Unabhängig von der Jahreszeit und vom Wasserstand zeigt der Wasserfall immer ein anderes reizvolles Bild: Im Frühling blühen in der Umgebung die Kapokbäume mit roten Blüten. Im Sommer, nach dem Regen sind die Fälle am mächtigsten. Im Herbst ist die Landschaft um die Fälle fast noch faszinierender: Blauer Himmel mit ziehenden weißen Wolken und von bunt gefärbten Bäumen umstanden ist es ein unwiderstehliches Fotomotiv. Im Winter, bei niedrigstem Wasserstand kommen die Fälle friedlich und ruhig daher. Schon seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts diente der Ort den Kolonialbeamten zur Erholung und Jagd. Man kann heute Flöße mieten und so den Wasserfall auch aus der Nähe erkunden. Um den Wasserfall herum bieten sich schöne Wanderungen in die beeindruckenden Berge mit Reisterrassen und Karstbergen mit verschiedenen Höhlen an.

9. Kaffeeplantagen im zentralen Hochland

Eine verspätete Erfolgsgeschichte: Die Kaffeeverliebtheit ihres Volkes brachte die DDR ihrer Zeit in Zugzwang. Importware war teuer und guter Rat gefragt. Den Clou fädelte dereinst der VEB Kaffee Halle ein und das befreundete und schon durch die Franzosen um Anbauerfahrungen bereicherte Vietnam erschien gerade recht. In einem Regierungsabkommen von 1980 wurde der Aufbau von 10000 Hektar Kaffeeplantagen vereinbart – ein echtes Mammutprojekt! Was heute aus den Anbauflächen geworden ist, kann man am besten bei einem Besuch der Gebiete um die im Hochland liegende Stadt Buôn Mê Thuột sehen. Neben den Plantagen und der weiterverarbeitenden Industrie bietet die Gegend aber noch einige in Vietnam kaum vermutete Besonderheiten.
Als eine der weniger frequentierten Ecken des Landes kann man hier noch authentisch lebende Ethnien mit viel Tradition erleben. Spannend ist es, die Gong-Kultur (UNESCO) des Hochlandes zu erleben, die hochinteressanten Hausbauten der Gemeinschaften zu sehen, wundervolle Wasserfälle im Dschungel zu erwandern und an einem See mit Elefanten noch Szenerien wie aus dem Bilderbuch zu bestaunen.

10. Naturerleben und Tiere zum Beispiel im Phong Nha-Ke Bang Nationalpark

Absolut sehenswert ist der in Zentralvietnam liegende und gut erreichbare Phong Nha-Ke Bang Nationalpark, der seit 2003 auch UNESCO-Weltnaturerbe ist. Auf dem rund 860 Quadratkilometer großen Gebiet entwickelte sich vor ca. 400 Millionen Jahren die älteste Karstregion Asiens. Und spätestens seit 2009, seit der der Entdeckung der Son-Doong-Höhle, der größten Höhle der Welt ist dieses Gebiet in aller Munde. Der Zugang zu und Touren in dieser besonderen Höhle sind sehr teuer, als Alternativen bieten sich die relativ einfach zugängliche und ebenso spektakuläre En-Höhle mit der einzigartigen Möglichkeit einer Zeltübernachtung, oder auch die Phong-Nha-Höhle oder Paradieshöhle. Weitere Naturparks, Schutzgebiete und Nationalparks, die ebenso einen Besuch verdienen sind der Ba-Be-Nationalpark, der Cuc-Phuong-Nationalpark, die Trockene Halongbucht, die Son-Tra-Halbinsel oder auch der Nam Cat Tien Nationalpark.